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Wussten Sie, dass Ihr Körper Haschisch produziert? Und Morphium? Das er Schlafmittel herstellt, chemische Stoffe gegen Erkältungen und andere gegen Depressionen? Wussten Sie, dass in Ihnen eine erstaunliche Apotheke existiert, die für fast alle Beschwerden Medikamente mixt und ins Blut abgibt? Zwar ist schon seit Jahrtausenden bekannt, dass der menschliche Körper über Selbstheilungskräfte verfügt, und das man diese Kräfte stärken kann. Aber erst jetzt gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse über viele dieser Stoffe und darüber, wie der Körper sie einsetzt. Cannabinoid zum Beispiel, die Grundsubstanz von Haschisch, wird als Botenstoff von Gehirnzellen produziert, ebenso die Endorphine, die in ihrer chemischen Struktur mit Morphium verwandt sind. Beide Stoffe braucht der Körper zur Schmerzbekämpfung. Beide lösen aber auch Glücksgefühle aus, wenn sie - zum Beispiel während eines Langstreckenlaufs - in höheren Mengen ausgeschüttet werden. Ein anderer von Gehirnzellen erzeugter Stoff, das Melatonin, hilft uns jeden Abend beim Einschlafen. Und gleich ein ganzes Sortiment von chemischen Substanzen wird aktiviert, wenn man sich verletzt oder beim Skifahren das Bein bricht. Die Ärzte sorgen dann zwar dafür, dass die Bruchstelle ruhig gestellt wird, aber die eigentliche Heilung, das Zusammenwachsen der Knochen, wird durch Mittel aus der Körper-Apotheke gesteuert. Bei diesen Selbstheilungs-Prozessen können wir unserem Organismus helfen. Wichtig dabei sind regelmäßiger Sport und Bewegung (weil dadurch die Produktion der Botenstoffe und der Immunzellen angeregt wird), vitaminreiches Essen und ausreichend Schlaf. Und da Heilung eine Aufgabe sowohl des Körpers als auch des Geistes ist, sollten wir mit einer positiven Lebenseinstellung unsere innere Apotheke unterstützen. Autor: Dr. Marianne Koch in Prisma (Januar 2004) |